Der Zahnriemenwechsel ist beim aktuellen Modell eine etwas aufwändige Angelegenheit.
©Text und Bilder enfield-holger
moin moin,
wie versprochen will ich hier meine vorgehensweise beim wechsel des zahnriemens / der riemenscheiben dokumentieren.
ausgangslage:
mir war der zahnriemen nach 47500km gerissen. es stelle sich heraus, dass riemen und scheiben verschlissen waren. der wechsel des riemens ist einfacher wenn der alte riemen nicht gerissen ist. daher sind in meinem falle einige extra-schritte notwendig.
alte riemenscheibe, zähne zur hälfte weg.
den ausbau des hinterrades und der schwinge hab ich nicht fotografiert, das kann man an andrer stelle nachlesen. fussbremse samt gestänge und fussrasten hab ich auch abgebaut. dazu sitz runter und steuerteil abschrauben. stecker zur elektrik am heck lösen.
dann muss die verbindung der abgasanlage zum haltepunkt der soziusfussrasten gelöst werden. weil der auspuff mir aber im weg war hab ich ihn gleich ganz abgebaut.als nächstes hab ich das rahmenheck demontiert. und die schwinge entnommen.
die markierten bolzen sind zu demontieren. möglicherweise geht das bei andern motorrädern einfacher wenn man nur die unteren 3 bolzen löst und das heck hochklappt - aber mein rahmen war so auf spannung, dass ich alles abgebaut habe.
nun wirds interessant. öl ausm primärkasten ablassen, selbigen öffnen, kettenspanner entfernen, kupplung ausbauen.
der kupplungskorb muss nun fixiert werden damit man ihn losdrehen kann. wenn der zahnriemen noch montiert ist geht das enfach per fussbremse.
ich hab mir bei cd-motorradtechnik in papendorf bei rostock http://www.cd-motorradtechnik.de/start.html sonen kupplungskorbblockierer wie unten aufm dem bild zu sehen geliehen.
der ging für diesen zweck ganz gut, allerdings wäre einer aus alten kupplungsscheiben besser. muss ich mir mal bauen.
der kupplungskorb muss nun fixiert werden damit man ihn losdrehen kann. wenn der zahnriemen noch montiert ist geht das enfach per fussbremse.
ich hab mir bei cd-motorradtechnik in papendorf bei rostock http://www.cd-motorradtechnik.de/start.html sonen kupplungskorbblockierer wie unten aufm dem bild zu sehen geliehen.
der ging für diesen zweck ganz gut, allerdings wäre einer aus alten kupplungsscheiben besser. muss ich mir mal bauen.
um die zentrale mutter zu lösen darf auch gern grösseres werkzeug ran...
anmerkung #1: bei neueren sommer-diesel soll die getriebewelle so geformt sein, dass die buchse entfällt. ich finde das ist die wichtigste änderung an der sommer überhaupt.
anmerkung #2: vor dem ansetzen des abziehers sollte man eine schraube lose in die bohrung für die kupplungsdruckstange stecken damit sich dort keine grate bilden oder die bohrung anderweitig beschädigt wird.
nun kann das hintere teil des primärkastens gelöst werden. dazu die restlichen 5 schrauben rund ums ritzel lösen und kasten vorsichtig abziehen.
oh wie fein eingefettet das alles ist. da hat die korrosion keine chance
die vordere riemenscheibe besteht aus 2 teilen. das hat ne weile gedauert bis ich das geschnallt hatte. ich ging erst davon aus, dass man die zentrale 38er mutter lösen muss. das ist nicht der fall. man muss die 6 innensechskant-schrauben lösen. um die riemenscheibe zu fixieren hab ich einen ölfilterschlüssel von westfalia benutzt. sehr praktisch und passt perfekt.
dann kann man den vorderen teil der riemenscheibe „ unterhebeln"... zb mit einem dicken schraubenzieher. ist das erledigt hat man dann eine art grundplatte vor sich, auf die das ersatzteil montiert werden muss. das alles sitzt recht fest. hilfreich ist es die kanten des vorderteils ein bischen anzufasen. dann 3 längere schrauben nehmen und damit das ersatzteil vorsichtig und ohne verkanten "draufziehen". wenn das ersatzteil sitzt die hilfsschrauben wieder rausdrehen und die endgültigen schrauben mit schraubensicherung einschrauben. drehmoment: 30nm.
nun kann das motorrad wieder montiert werden. dabei die spannrolle des zahnriemens nicht vergessen.
weil bei sonem riemenwechsel doch einiger aufwand nötig ist, ist das unter feldmäßigen bedingungen sehr schrierig. spätestens beim rahmenstrecken scheitert man wohl. ausserdem muss ich als spezialwerkzeug meinen angeschliffenen m12x300 bolzen dabeihaben. ohne den ging der letzte der unteren rahmenheck-bolzen partout nicht rein. ich musste im anschluss noch die riemenspanner an der hinterachse leicht auffeilen weil "sommermarkierung+2 klicks" zu lose war und "sommermarkierung+3 klicks" zu fest. richtig ist die spannung wenn sich an der spannrolle eine m6-schraube mit leichtem widerstand zwischen riemen und rolle durchschieben lässt.
alles in allem ist das in einer einigermassen gut ausgestatteten werkstatt selbst machbar. es nervt aber an vielen stellen weil oft werkzeug nötig ist, dass normalerweise nicht vorrätig ist. ausserdem hab ich das gefühl, dass jede schraube nen kopf andrer größe hat. man braucht wirklich alle größen (8, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16?, 17, 18, 19, 24, 27?, 30), dazu innensechskant 3, 4, 5, 6. und selbst das reicht nicht. für die schrauben an der kupplung musste ich nen alten 11er aus ddr-zeiten auffeilen damit der passt. hallo weiteres "spezialwerkzeug"
.
in meinem fall hab ich den zahnriemenwechsel gleich genutzt um alle möglichen teile zu schmieren. zb die hintere bremse kann man garnicht oft genug warten.
alles in allem ist das in einer einigermassen gut ausgestatteten werkstatt selbst machbar. es nervt aber an vielen stellen weil oft werkzeug nötig ist, dass normalerweise nicht vorrätig ist. ausserdem hab ich das gefühl, dass jede schraube nen kopf andrer größe hat. man braucht wirklich alle größen (8, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16?, 17, 18, 19, 24, 27?, 30), dazu innensechskant 3, 4, 5, 6. und selbst das reicht nicht. für die schrauben an der kupplung musste ich nen alten 11er aus ddr-zeiten auffeilen damit der passt. hallo weiteres "spezialwerkzeug"
in meinem fall hab ich den zahnriemenwechsel gleich genutzt um alle möglichen teile zu schmieren. zb die hintere bremse kann man garnicht oft genug warten.
Anmerkung von OldMan:
Der Gates Wechsel ist beim aktuellen Modell auf Grund des Rahmens noch etwas aufwändiger als bei den alten Modellen. Zeigt der Gates Beschädigungen, Anrisse, Zahnausfall etc., schnellstmöglich wechseln!
Es ist erheblich einfacher die Zentralmutter der Kupplung, Schrauben der vorderen Riemenscheibe bei intaktem Riemen über Blockade des Hinterrades zu lösen.
Als Ergänzung noch eine Liste der Arbeiten von der Fa. Sommer:
Arbeitsaufwand:
- Primär demontieren.
- Stoßdämpfer demontieren.
- Batterie abnehmen.
- Schraube M12 über Getriebe und Schraube M12 unter
Getriebe rausziehen.
- Schraube M12 unter Sitz lösen.
- Schwingachse rausziehen und Schwinge mit
Rad etwa 10mm nach hinten ziehen.
- Heck leicht nach hinten drehen. Dreht um
oberste Schraube M12 unter Sitz.
- Alten Riemen an Schwingaufnahme des
Hauptrahmens vorbei schieben.
- Heck wieder in Ursprungslage drehen und Riemen
nach hinten rausnehmen.
- Neuen Riemen nach Drehen des Hecks einsetzen.
Durch schieben, Heck zurück drehen.
- Alles wieder montieren.
Zeitaufwand mit Erstversuchsspielereien 2,5
Stunden.